Das Thema Fehlerarten im Qualitätsmanagement ist komplex – und gleichzeitig absolut entscheidend, wenn es um echte Verbesserung und Patientensicherheit geht. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Fehler sind unvermeidlich, aber wie wir damit umgehen, macht den Unterschied.
In unserer Einrichtung arbeiten wir mit einer klaren Einteilung von Fehlerarten: aktive Fehler, die direkt bei der Arbeit passieren, und latente Fehler, die im System liegen. Diese Klassifikation hilft uns sehr dabei, Ursachen zu trennen – ist es ein Schulungsproblem, eine Prozesslücke oder ein individueller Ausrutscher?
Eine große Hilfe ist dabei das Swiss-Cheese-Modell. Es verdeutlicht, dass Fehler meist nicht allein passieren, sondern mehrere Schutzbarrieren gleichzeitig versagen. Dieses Bild hat uns geholfen, eine offenere Gesprächskultur zu entwickeln.
Wir verwenden auch die FMEA-Methode zur Fehlerbewertung – mit der Risikoprioritätszahl (RPZ). Das klingt technisch, ist aber einfach erklärt: Wir bewerten, wie oft ein Fehler auftreten kann, wie schlimm er ist und wie leicht er erkannt wird. Daraus ergibt sich ein Score, mit dem wir priorisieren, welche Fehler zuerst behoben werden müssen.
Ein sehr hilfreicher Artikel, den ich zuletzt gelesen habe, war auf https://vismed.de/fehlerarten-qualitatsmanagement/. Er erklärt die verschiedenen Fehlerarten im Qualitätsmanagement sehr verständlich – inklusive Kommunikations- und Dokumentationsfehler, die oft unterschätzt werden. Besonders hilfreich fand ich die Ansätze zur Prävention.
Was uns außerdem geholfen hat: Fehlererfassung ohne Schuldzuweisung. Wir haben ein internes Meldesystem eingerichtet, bei dem Mitarbeiter anonym „Near Misses“ und tatsächliche Fehler melden können. Das hat die Fehlerquote nicht erhöht – aber die Lernquote definitiv.
Regelmäßige QM-Schulungen und praxisnahe Prozessanalysen helfen ebenfalls, Muster zu erkennen. Und wir nehmen uns bewusst Zeit, Ursachen zu diskutieren, nicht nur Symptome zu beheben.
Kurz gesagt: Fehler sind Lernchancen. Wer sie strukturiert analysiert, kann die Qualität langfristig wirklich verbessern – nicht nur auf dem Papier.
- Anmelden oder Registrieren um Kommentare zu schreiben
Ich arbeite seit einiger Zeit in einer Einrichtung, in der Qualitätsmanagement großgeschrieben wird – zumindest auf dem Papier. In der Praxis begegnen mir aber immer wieder Fehler, die entweder gar nicht erkannt oder nicht richtig eingeordnet werden. Es fängt an bei kleinen Dokumentationslücken, geht über verpasste Rücksprachen mit Kollegen bis hin zu strukturellen Schwächen, die sich durch das ganze System ziehen.
Mich interessiert, wie ihr mit Fehlerarten im QM umgeht – vor allem, wie ihr sie erkennt, bewertet und einordnet. Kennt ihr in euren Teams ein System zur Klassifikation, wie zum Beispiel aktive vs. latente Fehler? Oder ist das bei euch eher situationsabhängig?
Außerdem finde ich es spannend, welche Rolle dabei Menschen spielen – also, ob Schulungen, Zeitdruck oder Kommunikation wirklich oft die Ursache sind. Bei uns heißt es manchmal „Einzelfehler“, aber oft merkt man doch, dass dahinter etwas Grundsätzlicheres steckt. Wie unterscheidet ihr zwischen einem individuellen Flüchtigkeitsfehler und einem systematisch wiederkehrenden Prozessfehler?
Wie geht ihr mit der Frage um, ob ein Fehler schwerwiegend, kritisch oder eher harmlos ist? Wird das bei euch nach einem festgelegten Verfahren wie der RPZ (Risikoprioritätszahl) bewertet? Oder gibt es andere Methoden, mit denen ihr arbeitet?
Ich frage, weil ich mir eine bessere Fehlerkultur wünsche, die nicht nur auf Schuld schaut, sondern auf Ursachen und Lösungen. Habt ihr das bei euch geschafft? Oder steckt ihr noch in alten Mustern fest? Wie sorgt ihr dafür, dass aus Fehlern wirklich gelernt wird – und dass das Team sich sicher fühlt, offen darüber zu sprechen?
Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen, vielleicht auch auf Tools oder konkrete Tipps, die euch geholfen haben. Was läuft bei euch gut? Und wo seht ihr selbst noch Verbesserungsbedarf?